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Neuseeland: Auckland und der nördliche Norden, unsere ersten 4 Wochen am anderen Ende der Welt

  • Autorenbild: travelbirds
    travelbirds
  • 2. Nov. 2014
  • 4 Min. Lesezeit

Da der Flug von Singapur nach Neuseeland wirklich unspektakulär verlief kamen wir ohne weiter Probleme in Auckland morgens an.

Einen Schock bekamen wir dennoch, als wir sogleich den Fahrpreis für den Airport Bus in die Innenstadt sahen. 16$ (ca. 11 EUR) pro Person für eine halbe Stunde Fahrt! In Asien war das noch nicht einmal unser Tagesverbrauch inkl. Übernachtung!

Mit mürrischen Gesichtern, checkten wir in unser Hostel ein. Nachdem wir die letzten 3 Monate zum Teil wunderschöne Doppelzimmer hatten, waren wir erstmal alles andere als begeistert. 6-Bett Zimmer, ohne Fenster, in dem ausschließlich Deutsche bewohnten! Na super! :(

Wie wir schnell feststellten ist Neuseeland VOLL von Deutschen! Egal ob im Supermarkt, im Hostel oder auf irgendwelchen Campgrounds, überall wird deutsch gesprochen! Der Bankangestellte teilte uns mit, von 100% ausländischen Kunden sind es 70% Deutsche die ein Konto eröffnen! Schon heftig!

Die ersten Tage waren wir beschäftigt um die notwendigen Unterlagen anzufordern oder zu beantragen um in Neuseeland arbeiten bzw. leben zu können.

Wir eröffneten ein neuseeländisches Konto, beantragten eine Steuernummer, besorgten uns eine neuseeländische Telefonnummer und grasten das Internet nach einem geeigneten Campervan ab.

Wir hatten genaue Vorstellungen von unserer zukünftigen „Wohnung“. Wir wollten einen Van in dem man schlafen, essen und kochen kann und der zusätzlich auch noch im Falle von Regen gemütlich ist :)

Das Glück stand wohl auf unserer Seite, denn nach ein paar Klicks im Internet fanden wir schnell unser „Traumauto“. Wir schrieben den Verkäufer an und trafen uns gleich am nächsten Tag mit ihm um das Auto zu begutachten. Sebastian, ein Chilene der in Neuseeland als KFZ-Mechaniker arbeitet und es sich zur Aufgabe gemacht hat, Autos von Privatleuten zu kaufen und diese Backpacker-gerecht umzubauen, zeigte uns auf einem Parkplatz was er an dem Auto alles umgebaut hat.

Sofort war uns beiden klar, dass bereits unser Traumauto vor uns stand und wir brauchten nicht lange zu überlegen und sagten dem Kauf zu.

Das Auto hatte verhältnismäßig wenig Kilometer, neuen TÜV, neue Bremsen und das Interieur (Matratze, Kopfkissen, Campingkocher und Kochutensilien, sowie Campingstühle und Sitzgelegenheiten im Auto) war ebenfalls nagelneu und wir waren somit die ersten Backpacker die das Auto „bezogen“.

Ungeduldig mussten wir noch ein paar Tage warten, um das Geld beisammen zu haben, da wir nur einen bestimmten Tagesbetrag von unserem deutschen Konto abheben konnten. Nach 5 Tagen konnten wir endlich das Auto, welches wir FRED (aus gegebenen Anlass – siehe Indonesien Blog) tauften, unser Eigen nennen. :) Wir mussten das Auto nur noch auf uns registrieren lassen und mit Sack und Pack einziehen bevor es endlich losgehen konnte.

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Die ersten 10 Tage verbrachten wir in den Northlands und schliefen auf freien Campingplätzen oder Parkplätzen. Wir fuhren bis an den nördlichsten Punkt Neuseelands (Cape Reinga), doch leider spielte das Wetter die ganze Zeit nicht so richtig mit und wir hatten viel Regen. Umso glücklicher waren wir, dass wir dennoch gemütlich im Auto sitzen konnten und uns mit Karten spielen oder Bücher lesen die Zeit vertreiben konnten. Das Auto hat 2 Schiebedächer, die wirklich gold wert sind! Nachts kann man die Sterne beobachten (falls es nicht grad regnet) und am Tag spendet das riesige Schiebedach wirklich lange Tageslicht um Batterien für Lampen zu sparen! Die Northlands waren an sich wirklich schön, es gibt schöne Landschaften, viele kleine Hügel, jede Menge Weideland und auch das Meer ist nicht weit. Aber wenn man ehrlich ist, ist es auch nicht so einzigartig als dass man sowas nicht auch in Deutschland findet. Die Besonderheit hier in Neuseeland ist vielleicht, das alles auf kleinerem Raum ist und man schnell vom „Bauernhof“ ans Meer kommt.

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Cape Reinga (nördlichste Punkt NZ's)

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Nach 10 Tagen fuhren wir zurück nach Auckland um unsere angeforderten Briefe (Steuernummer, Bankkarte und Autoregistrierung), die an unser altes Hostel geschickt wurden, abzuholen und machten uns auf den Weg zur Bay of Plenty süd-östlich von Auckland.

Unser nächstes Ziel war ein Job auf einer Farm um wieder etwas Geld in die Kasse zu bekommen! Obwohl wir seitdem wir Fred haben kein Geld mehr für Unterkunft zahlen müssen, sind die Lebenserhaltungskosten doch einiges höher als in Asien.

Wir fuhren bis Tauranga und erkundigten uns nach Auftraggebern für Farmjobs. Wir fanden eine Liste mit Telefonnumern und riefen diese alle nacheinander an und fragten nach einem Job. Prompt der 4. Anrufer sagte uns für den nächsten Tag einen Job auf einer Kiwi-Farm zu!

Wir fuhren mit Mr. Singh, ein Inder, zur Kiwi-Farm und er zeigte uns unsere Aufgabe. Die Kiwi-Reben sehen ungefähr so aus wie Wein-Reben, welche in einer Höhe von ca. 1,90m hängen und durch die man unten durch laufen kann. Unsere Aufgabe war dann die langen Zweige welche aus den Reben in den Himmel ragten mit einem speziellen Holz-Knipser abzuzwicken.

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Acht Stunden am Tag über Kopf arbeiten (vorallem da wir beide eh nicht die "Größten" sind :p), Reihe für Reihe NUR das gleiche machen und weit und breit keine Menschenseele, nur wir beide! Und das auch noch gerade mal für den Mindestlohn! Das wollten wir uns dann doch nicht antun. Nach dem ersten Tag hatten wir solche Nacken- und Rückenschmerzen, das wir kaum den Kopf mehr bewegen konnten. Zu allem übel hatten wir (mal wieder) einen Plattfuß auf dem Rückweg von der Plantage. Nachdem wir das Ersatzrad herausgeholt und das Auto aufgebockt hatten, stellten wir erschrocken fest, dass wir nicht das richtige Werkzeug im Auto hatten um die Schrauben des Reifens zu lösen.

Wir klapperten die komplette Nachbarschaft ab um einen 6-Kant-Schrauben-Einsatz aufzutreiben. Lustigerweise beschäftigten wir am Ende 10 Leute und 2 Anhalter die stoppten, nur leider hatte niemand einen solchen Einsatz zu Hause geschweige denn jemals schon gesehen.

Da es leider schon Freitag nach 18 Uhr war, hatte auch keine Werkstatt mehr offen. Wir beschlossen mit dem platten Reifen noch zum nächsten Parkplatz zu fahren und am nächsten Morgen zur Werkstatt zu laufen. Da wir mittlerweile schon 6 Tage nicht mehr die Möglichkeit hatten zu duschen und wir nach der Arbeit mehr als angeasselt waren, freuten wir uns eigentlich richtig darauf mal wieder in einem Campingplatz einzuchecken und ausgiebig zu duschen, das musste wohl noch einen Tag warten....also Augen bzw. Nase zu und durch...puhhhhh :/

Da wir beide der Meinung waren, wir können bessere Jobs finden als diesen (zumal wir eh nur den Mindestlohn bekamen) einigten wir uns darauf, diese Tätigkeit zu beenden und beschlossen uns einen anderen Job (evtl. auf einer Schaf- Kuh- oder anderen Obstfarm) zu suchen. Ob uns das gelingt, erfahrt ihr im nächsten Blog :)

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Bis ganz bald!

Eure Travelbirds

By Nico und Caro

 
 
 

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