Neuseeland: Arbeiten im Abel Tasman Nationalpark
- travelbirds
- 18. Jan. 2015
- 4 Min. Lesezeit
Hallo Freunde!
Zunächst möchten wir euch noch ein gesundes, glückliches und freudiges neues Jahr wünschen!! Ich hoffe ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest mit eurer Familie und seid alle gut ins neue Jahr gerutscht!!
Lang, lang ist es her, dass wir uns bei euch gemeldet haben! Aber zu unserer Entschuldigung müssen wir sagen, dass wir die letzten 2 Monate wie die Ochsen geschuftet haben und so gut wie keine freien Tage hatten.
Als wir euch das letzte mal berichteten erzählten wir, dass wir einen neuen Job haben...im November starteten wir unseren Job mitten im Abel Tasman Nationalpark in einer 4 Sterne Öko Lodge.
Die Lodge ist entweder in 2 Stunden per Boot zu erreichen oder zu Fuß vom nächsten Ort in 6 Stunden. Völlig abgeschieden, ohne Handyempfang oder irgendwelchen Einkaufsmöglichkeiten sind wir hier mitten im Busch gelandet. Das einzige was man hier an Aktivitäten machen kann, ist entweder wandern oder am „Hausstrand“ schwimmen gehen.
Nachdem wir mit dem Boot in der Awaroa Lodge ankamen, lernten wir erst einmal alle Mitarbeiter kennen. Die Crew besteht größtenteils aus jungen Backpackern aus verschiedenen Ländern (Südafrika, England, Holland, Lettland, Japan, Australien, Neuseeland und Deutschland).
Die gesamte Lodge ist ökonomisch aufgebaut. Alles wird recycelt, die Inneneinrichtung besteht fast ausschließlich aus natürlichen Materialien, die Kräuter und manches Gemüse werden aus dem eigenen Garten verwendet und viele vegetarische/vegane Bio-Gerichte und Getränke werden angeboten!
Wir bekamen ein kleines Zimmer im „Mitarbeiter-Dorf“, welches ca. 5 Minuten entfernt von der eigentlichen luxuriösen Lodge liegt.



Nico wurde als „Kitchenhand“ (Küchenhelfer) und ich als „Food and Beverage Attendant“ (Kellnerin) eingestellt.
Die ersten Tage für uns waren mehr als hart! Da ich zuvor schon nebenbei als Kellnerin gearbeitet habe, dachte ich, ich weiß was auf mich zukommt! Doch...Pustekuchen!
An dieser Stelle möchte ich mich auch gleich an das großartige „Rödiger Team“ bedanken, die mir schon in Deutschland die „Basics“ als Kellnerin beibrachten (mehrere Teller gleichzeitig tragen, den Tisch richtig eindecken, allgemeine Serviceregeln, etc.)!! DANKE UND EINE DICKE UMARMUNG AN DAS GANZE LIEBE TEAM! ICH DENKE OFT AN EUCH!
Ich dachte also, so schlimm kann es schon nicht werden. Die ersten 2 Wochen waren purer HORROR! Ab dem 2. Tag wurde ich allein im Restaurant gelassen und ich musste so gut wie alles selbst machen. Frühstück für die Gäste anrichten, verschiedenen Kaffee mit einer Espresso-Einhebelmaschine machen, verschiedene Cocktails mixen, Wein- und Essensempfehlungen geben, Bestellungen aufnehmen, die Tische eindecken, Feuer in den offenen Kaminen schüren, das Kassensystem bedienen, professionell servieren und am Ende eines Tages das ganze Restaurant sauber machen, Besteck polieren und in Servietten rollen und die gesamte Kassenabrechnung fehlerfrei für den ganzen Tag machen.
Ich dachte ich spinne!
Nico ging es nicht anders, er war zwar nicht allein aber er musste die verschiedensten Desserts (Creme-Brülee, Apple-Crumble, Panna-Cotta, Lemon-Tart, etc.) zubereiten, sämtliches Geschirr spülen, für die Chefköche verschiedene Zutaten schnippeln und verschiedene Gerichte kochen.
Doch nach ca. 2 Wochen, etlichen Kopfschmerztabletten und wunden Füßen fing das ganze an, etwas Spaß zu machen. Ich lernte mittlerweile etwas über die 35 verschiedenen Rot- und Weißweine, probierte einige Hauptgerichte, lernte wie man Bierfässer wechselte und Muster für den perfekten Cappuccino Schaum zauberte und konnte den Gästen Empfehlungen nennen. Wir bekamen beide eine Routine und wuchsen mit unseren Aufgaben.


Ebenso Nico ist mittlerweile Profi im Desserts machen und da er so gut arbeitete hat er sogar seit ein paar Wochen eine eigene Pizzeria.
Etwas abgelegen von der Lodge befindet sich eine kleine Pizzeria die nur von Dezember bis Februar geöffnet ist. Der Chefkoch der Lodge zeigte Nico wie man Pizzateig herstellt, den ausgerollten Teig anschließend in das Blech formt und die Pizzen belegt. Es werden 5 verschiedene Sorten angeboten (Chicken, Vegetarisch, Margarita, Hawaii und Seafood) und so arbeitet Nico momentan weniger in der Küche als mehr in der Pizzeria! Mittlerweile trägt sie sogar schon seinen Namen und die Pizzeria wurde kurzerhand in „Nicos Pizzeria“ getauft.


Die Zeit vor Weihnachten bis jetzt war allerdings soooo stressig, dass wir beide an die 12-15h pro Tag arbeiteten, teilweise von früh um 7 bis abends um 24 Uhr ohne Pausen durchgearbeitet haben und am nächsten Tag gleich um 7Uhr wieder malochen mussten. Wir bekamen keinen oder maximal einen Tag frei und das ganze Team geriet wahrlich an ihre Grenzen. Einige von uns mussten sich aufgrund der vielen Arbeit übergeben, andere waren emotional am Limit das beim kleinsten Problem Tränen rollten oder manch anderer verletzte sich böse aufgrund der Übermüdung.
Wir hätten niemals gedacht, dass ein so abgelegener und luxuriöser Platz zwischen Weihnachten und Silvester so gut besucht sein kann! Die letzten Tage waren die ersten Tage seit langem, wo es etwas ruhiger zu ging. Zum Glück, denn ich denke wir alle hätten wahrscheinlich bei dem Arbeitsvolumen nicht mehr allzu lange durchgehalten!
In 2 Wochen heißt es dann für uns auch schon wieder Abschied nehmen denn unsere Zeit in der Awaroa Lodge ist vorbei! Nico und ich beschlossen, dass wir uns Anfang Februar wieder ins Abenteuer und Getümmel stürzen, unseren Rucksack umschnallen und wieder etwas rumreisen. Wir haben einige Erfahrungen gemacht und auch neue Freundschaften geschlossen und da wir noch etwas von Neuseeland sehen wollen bevor wir das Land verlassen, ist es an der Zeit weiterzuziehen :)



Ab sofort berichten wir euch natürlich wieder zeitnah und bis dahin schicken wir euch ein paar wärmende sommerliche und aufmunternde Sonnenstrahlen aus Neuseeland, direkt zu euch ins kalte und triste Deutschland!
Bis bald, eure Travelbirds
by Caro
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